Nanka war ein besonderes Mädchen, das mit ihrem Hund Pipper in einem kleinen Haus am Rande eines großen Waldes lebte. Jeden Tag, nachdem sie in der Schule war, ritt sie auf ihrem Pferd Medusa durch die Wildnis und begegnete dabei vielen Tieren. Nanka hatte eine besondere Gabe: Sie konnte die Sprache der Tiere verstehen und mit ihnen sprechen.

Eines Tages begegnete Nanka dem Eichhörnchen Ratatöskr, das Nüsse und Samen von den Bäumen sammelte, um sie für den Winter zu lagern. Sie traf auch die Urkröte Bufo, die immer wieder in einen Teich am Waldrand sprang, um sich zu erfrischen. Nanka lernte auch die Wildschweine Hans-Jürgen und Udo kennen, die sich am liebsten im Schlamm wälzten und jedes bisschen Essbares auffraßen, das sie im Wald finden konnten.

Eines Tages begegnete Nanka auch den Waldameisen Adelheid und Mathilde, die emsig damit beschäftigt waren, Nahrung und Baumaterial für ihr Ameisenvolk zu sammeln. Sie traf auch den Rothirsch Hubertus Humperdink, der stolz durch den Wald lief und sein Geweih schwenkte. Und schließlich lernte sie auch den Buntspecht Hans Arp kennen, der immer wieder auf Bäume klopfte und sein charakteristisches „Tack-tack“ von sich gab.

Nanka genoss es, mit den Tieren zu sprechen und mehr über ihre Lebensgewohnheiten zu erfahren. Sie fand es auch wichtig, dass der Wald als Lebensraum für so viele verschiedene Tiere erhalten blieb. Der Wald war nicht nur ein Ort zum Spielen und Erholen für Menschen, sondern auch ein CO2-Speicher und damit ein wichtiger Klimaschützer. Er war auch ein wichtiger Lieferant von Holz, das für viele Dinge im täglichen Leben benötigt wurde.

Doch irgendwann kam der skrupellose Unternehmer Melon Tusk und kaufte das große Waldgebiet, um dort eine Autofabrik zu bauen. Der Wald sollte abgeholzt und zu Streichhölzern verarbeitet werden. Die ersten Baufahrzeuge rückten bereits an, als Nanka und die anderen Tiere und Menschen, die im Wald lebten, beschlossen, etwas dagegen zu unternehmen.

Nankas Vater Flew Tirreg war Waldforscher und zusammen mit ihm unternahm Nanka viele Experimente im Haus am Waldrand. Sie benutzten dabei auch ein Mikroskop, um die kleinen Lebewesen im Wald genauer untersuchen zu können.

Neben Nankas Vater und ihr waren auch die Försterin Bibeke Börke und ihr Mann Professor Kai Kuckuck, der an der Eidgenössischen Hochschule Timbuktu lehrte und alles über eurasische Waldgeschichte wusste, die radikale Umweltaktivistin und Ameisenforscherin Nici Kalaschnikow und ihr Mann, der Rennfahrer und Stuntman Rennink Rakete, entschlossen, Melon Tusk aus dem Wald zu vertreiben und den Wald als Naturschutzgebiet zu schützen.

Nici Kalaschnikow hatte viele Jahre bei einem wilden Stamm im undurchdringlichen Urwald von Borneo zugebracht und von den Eingeborenen dort viele Kampftechniken gelernt. Sie wollte die Sache am liebsten lösen, indem sie die Baufahrzeuge in die Luft sprengte.

„Nein, nein, wir dürfen keine Gewalt anwenden“, sagte Bibeke Börke, die alles über den Wald wusste und sich immer sehr wissenschaftlich ausdrückte. „Wir müssen taktisch vorgehen und Melon Tusk mit List und Tücke aus dem Wald vertreiben.“

Die anderen schlossen sich zunächst Nicis Vorschlag an, wurden dann aber von der Urkröte Bufo überzeugt, dass Bibeke Recht hatte. Also entschlossen sie sich, eine List zu ersinnen, um Melon Tusk und seine Arbeiter aus dem Wald zu vertreiben.

Das Eichhörnchen Ratatöskr sammelte weiter Nüsse und Samen, um sie als Wurfgeschosse gegen Melon Tusk und seine Arbeiter zu verwenden. Die Urkröte Bufo benutzte ihre Stärke, um die Baufahrzeuge umzuwerfen. Die Wildschweine Hans-Jürgen und Udo gruben Tunnel unter den Baufahrzeugen hindurch, um sie zum Stehen zu bringen.

Die Waldameisen Adelheid und Mathilde sammelten Nahrung und bauten kleine Hindernisse auf dem Weg der Baufahrzeuge. Der Rothirsch Hubertus Humperdink setzte sein Geweih ein, um die Bauarbeiter zu vertreiben. Und der Buntspecht Hans Arp klopfte auf Bäume und lenkte die Aufmerksamkeit der Bauarbeiter von ihrer Arbeit ab.

Nanka und ihre Freunde arbeiteten gemeinsam und brachten ihre jeweiligen Fähigkeiten und Eigenarten ein, um Melon Tusk und seine Arbeiter aus dem Wald zu vertreiben. Sie veralberten ihn auch ein wenig und machten ihm klar, dass er hier nicht erwünscht war.

Renning Rakete hatte einflussreiche Freunde, die ihm halfen, Melon Tusk davon zu überzeugen, statt der Autofabrik lieber Raumfahrt zu betreiben. „Das wäre doch viel cooler“, sagte Renning zu Melon Tusk. „Statt Autos zu bauen, könnten sie Raketen bauen und zum Mond fliegen!“

Melon Tusk ließ sich überzeugen und beschloss schließlich, zum Mond zu fliegen. Er wurde in eine Rakete gesetzt und schoss davon, um nie wieder gesehen zu werden.

Als alles geschafft war und der Wald unter Naturschutz stand, feierten Nanka und ihre Freunde ein großes Fest. Sie dankten allen Tieren und Menschen, die ihnen geholfen hatten, und genossen die Schönheit und den Frieden des Waldes.

Sie lernten, dass es wichtig war, zusammenzuarbeiten und sich gegenseitig zu unterstützen, um gemeinsame Ziele zu erreichen. Sie lernten auch, den Wald als den magischen und wertvollen Ort zu schätzen, der er war.

Von nun an lebten Nanka, ihr Vater Flew Tirreg und ihr Hund Pipper, sowie die anderen Tiere und Menschen im Wald in Frieden und Harmonie. Sie genossen die Schönheit der Natur und die Gesellschaft der anderen Lebewesen. Der Wald war ihr Zuhause und sie waren glücklich, ihn als Naturschutzgebiet bewahren zu können.

Welf-Gerrit Otto 01-2023